Die HTI Geschichte seit 1850 in Kurzform
Blenden wir zurück ins Jahr 1850, wo am 26. September die Herren Eyermann, Indermühle und Stettler die damalige Staatsdomäne zwischen den Aareläufen erworben haben. Ihr Ziel war es, mit Hilfe der Wasserkraft den Holzreichtum der Region zu nutzen und der Bevölkerung ganzjährige Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen.
So kam es noch im selben Jahr zur Gründung der Parkettfabrik Interlaken, welche schon nach wenigen Jahren bezüglich Grösse und Qualitätsarbeit Platz Nummer eins in der Schweiz einnahm.
1881 wurde die Firmenbezeichnung in Chalet- und Parkettfabrik Interlaken erweitert. Unter diesem Namen exportierte die Firma Parkettböden, vornehmlich Luxusausführung, weltweit an Schlösser, Hotels, Casinos und gelangte zu hohen Auszeichnungen an Ausstellungen in London, Wien, Philadelphia, Paris und Mailand.
Interlakner Parkett galt damals als ein Produkt vom Feinsten.
1935 wurden zufolge der katastrophalen Arbeitsmarktlage und der gleichzeitigen Namensänderung neue Aktivitäten auf dem Hoch- und Tiefbausektor aufgenommen. Die Firma wurde in Hoch- und Tiefbau AG, Interlaken umbenannt.
Im gleichen Jahr wurde eine Barackenkonstruktion auf den Namen Uninorm getauft und ausgearbeitet. Als Einheitsbaracke der Armee konnte mit dem Armeekomando ein Lizenzvertrag abgeschlossen werden. Grosse Teile des schweizerischen Holzgewerbes arbeiteten an der HTI-Baracke. Bis in die Nachkriegsjahre konnte sie auch exportiert werden. HTI-Uninorm-Baracken stehen heute noch in vielen europäischen Ländern, einige davon sogar auf der Insel Madagaskar.
Uninorm lautete das "Zauberwort" während den Kriegsjahren.
Der legendäre HTI Traktor mit Exportware auf dem Weg zum Bahnhof.
Drei Grossbrände, Wirtschaftskrisen und Konjunkturreinbrüche brachten diese Firma im Laufe der Jahre verschiedentlich an den Rand des Ruins.
22. Juli 1940 wurde die Schreinerei ein Raub der Flammen / Der wertvolle Maschinenpark wurde total zerstört.
1968 war erneut zu vernehmen, dass es der Hoch- und Tiefbau AG finanziell nicht gut gehe. Es war von einer Liquidation des rund 150 Mitarbeiter zählenden Betriebes die Rede.
Noch im selben Jahre wechselte der Betrieb die Hand. Die neuen Käufer gingen gegenüber den Verkäufern die Verpflichtung ein, den Betrieb mindestens zehn Jahre im bisherigen Rahmen weiterzuführen und die Belegschaft weiter zu beschäftigen.
Dank dem zu Beginn der Siebzigerjahre erneut einsetzenden Bauboom konnte sich die Firma wieder zu einem blühenden Unternehmen heraufarbeiten.
HTI Normpavillion ersetzte die Uninorm Baracke (links)
HTI Toilettenzellen wurden damals zum Sanieren von Hotelzimmern eingesetzt.
In der Folge wurde es notwendig, dass man sich über die Zukunft der HTI erneut Gedanken machte, denn ein grosser Teil der Anlagen war veraltet, und die Rauch- und Lärmimmissionen des im Herzen des „Stedtlis“ gelegenen Betriebes gaben stets zu heftigen Klagen Anlass. Eine Verlegung des Betriebes drängte sich aus ortsplanerischen Gründen auf.
Die ersten futuristischen Pläne, welche in der Folge ausgearbeitet wurden und zum Ziel hatten, die HTI wesentlich grösser zuerst beim Schiessstand Lehn auf dem Terrain der Burgergemeinde Unterseen, und in einer späteren Phase auf dem sogenannten Wilderswilermoos in Interlaken neu zu erstellen, wurden aufgrund der folgenden Rezessionsphase, welche ihren Tiefpunkt 1975 erreichte, fallengelassen.
Es wurde nach einer bescheideneren Lösung gesucht, welche den Postulaten der langfristigen Erhaltung der Arbeitsplätze, den Möglichkeiten einer rationelleren Fertigung, der Forderung nach einem arbeitshygienisch sicheren Betrieb und dem Umstand, dass auch die Bautätigkeit mindestens mittelfristig ihre Grenzen haben würde, Rechnung trug.
1979 konnte das Grundstück beim Güterbahnhof Ost in die Industriezone eingezont werden. Dieses Grundstück und der nebenan liegende Lagerplatz waren gross genug, um darauf die HTI in leicht reduzierter Grösse neu zu erstellen.
Im selben Jahr wurde die Firma aus geschäftspolitischen Gründen in HTI Holzbau AG, HTI Bau AG und HTI Generalunternehmung aufgegliedert.
Im Frühjahr 1983 konnte die letzte Abteilung ihre neuen Arbeitsplätze beziehen.
So präsentierte sich die HTI an der Einweihungsfeier 1983.
2004
Verkauf der Betriebsteile, somit entstand HTI Schreinerei AG und die HTI Holzbau AG.
2005
Die HTI Schreinerei AG wurde von der von Allmen Schreinerei AG aufgekauft, behielt jedoch den Namen HTI Schreinerei AG.
2015
Kauf der Firmenenliegenschaft ehemals Götz Kältetechnik/Alpiq durch die HTI Schreinerei AG Umzug an die heutige Adresse:
Geissgasse 3, 3800 Interlaken.
Eine Dokumentation zur ganzen Firmengeschichte findet sich auf der Website der GBU AG.
Sogar die Zeit vor der Entstehung der Parkett- und Chaletfabrik ist hier dokumentiert.